Telefonieren im THW
Die Junghelfer staunen nicht schlecht, als es zum Beginn des Ausbildungswochenendes heißt, dass Feldkabelbau auf dem Plan steht. "Feldtelefon? Feldkabel? Wozu das denn? Wir haben doch ein Handy!", mag der eine oder andere denken. Dass man im Katastrophenfall aber doch noch auf die alten, aber robusten und zuverlässigen Feldtelefone zurückgreifen muss, hat nicht zuletzt das Zugunglück von Eschede im Juni 1998 gezeigt.
Gemeinsam machen sich die Junghelfer mit den Feldtelefonen – den FF/OB 54 (SEL) – vertraut. Nach dem Abbau der ersten Berührungsängste mit der "altertümlich" anmutenden Technik beginnt es schnell Spaß zu machen, mit den Kurbeltelefonen herumzuprobieren. Als dann auch noch eine Fernspechvermittlung 10 OB ins Spiel kommt, kennt die Begeisterung einiger Junghelfer kaum noch Grenzen. Schnell werden Feldkabel verlegt, Feldtelefone auf dem Gelände des Ortsverbandes gezogen und munter drauflos telefoniert. Nach gemeinsamen Abendessen und einer weiteren Ausbildungseinheit in Sachen Feldkabelbau werden vor dem Schlafengehen Geschichten vergangener Zeltlager herausgekramt.
Frisch ausgeschlafen und gestärkt lernen die Junghelfer am nächsten Morgen das Auslegen und Ausbauen von Feldkabelstrecken – erst einmal auf dem Gelände des Ortsverbandes. In zwei Bautrupps ziehen sie los, um eine Kabelstrecke von jeweils ca. 200 Meter zu bauen. Hierbei gilt es, diese Strecke im Hoch- oder Tiefbau zu bewältigen und natürlich eine Sprechverbindung zur Vermittlung herzustellen.
Nach dem Erlernen der Grundlagen und ersten Erfahrungen auf bekanntem Terrain geht es danach in unbekanntes Gebiet in der Ludwigsburger Weststadt. Die Aufgabenstellung lautet, eine Kabelstrecke von ca. zwei Kilometer entlang von Kleingärtneranlagen, über Feldwege, Brücken und durch Obsthaine zu bauen, um eine fiktive Einsatzstelle mit Feldtelefonen zu versorgen. Leider müssen die Kabelstrecken schon kurz nach ihrer Fertigstellung wieder zurückgebaut werden, da jeder Dienst irgendwann auch einmal zu Ende geht.
Den Junghelfern hat es sichtlich Spaß gemacht, wollen sie doch die Feldtelefone und die Vermittlung kaum aus der Hand geben. Aber es gibt sicher bald wieder eine Möglichkeit, die "ollen" Geräte herauszuholen und mit ihnen "herumzuspielen".
Fotos: Jan Tschorsnig
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