Junge Katastrophenschützer in vollem Einsatz
Rauch und Flammen schlagen den eintreffenden Einsatzkräften aus dem Treppenhaus des Mehrfamilienhauses am Ludwigsburger Sonnenberg entgegen. Es gilt schnell zu handeln, denn es ist Samstagvormittag und sicherlich sind viele Bewohner zu Hause.
Sofort beginnen die Kräfte der Feuerwehren Ludwigsburg und Schwaikheim mit der Brandbekämpfung und Erkunden zusammen mit Helfern des THW Ludwigsburg die Einsatzstelle. Kurz darauf steht fest, dass die vorangegangene Gasexplosion große Teile des Gebäudes teils schwer beschädigt hat und mit mindestens 15 verletzten Personen zu rechnen ist. Immerhin sind Gas, Strom und Wasser bereits von den Stadtwerken abgestellt.
Das nachrückende DRK Kornwestheim baut mit der SEG des DRK Ludwigsburg einen Behandlungsplatz auf, um die Verletzten vor dem Abtransport ins Krankenhaus versorgen zu können. Weitere Kräfte des THW Ludwigsburg und der Feuerwehr Lenzburg (Schweiz) rücken nach – mittlerweile sind etwa 110 Einsatzkräfte an der Einsatzstelle angekommen.
Was sie vorfinden, ist ein Bild der Zerstörung. Das Treppenhaus ist blockiert, viele Wände eingestürzt, überall liegen Trümmer, Möbelstücke und Verletzte. Gemeinsam packen Feuerwehren und THW an, um die Verletzen aus dem Gebäude zu retten, nachdem das Feuer unter Kontrolle und das Treppenhaus wieder rauchfrei und begehbar ist. Zu vielen Verletzten können die Helfer nicht direkt gelangen, es müssen neue Wege durch Wände und Decken gefunden werden. Also wird schweres Gerät aufgefahren, um geeignete Öffnungen zu schaffen.
Die bereits geretteten Bewohner des Hauses werden dem DRK übergeben, die sie weitergehend versorgt und in umliegende Krankenhäuser bringt. Wenige Stunden nach der Alarmierung können sich die Einsatzkräfte - nun etwas ruhiger - ans Aufräumen machen. Alle 19 Verletzten sind gerettet und versorgt, das Gebäude mehrmals durchsucht, um sicherzugehen, dass nicht noch irgendwo jemand ist oder weitere Gefahren drohen.
Entspannt lehnen sich die 10- bis 17-jährigen Einsatzkräfte zurück, handelt es sich doch um die wohl größte Einsatzübung im Landkreis Ludwigsburg in diesem Jahr. "Toll war’s!", "Hat doch prima geklappt." und "Man, bin ich fertig!" ist zu hören. Die jugendlichen Katastrophenschützer haben bewiesen, dass sie ihr Wissen und Können auch im „Ernstfall“ anwenden und mit anderen Helfern von DRK, THW und Feuerwehr eng zusammenarbeiten können. Beobachtet wurden sie dabei von den kritischen Augen erfahrener Helfer. Beteiligt waren die Jugendfeuerwehren Ludwigsburg, Schwaikheim (Rems-Murr-Kreis), Lenzburg (Schweiz), das Jugendrotkreuz Kornwestheim, die SEG und das RUD-Team des DRK Ludwigsburg, sowie die THW-Jugend Ludwigsburg und Helfer des THW Ludwigsburg.
Unser Dank gilt allen Beteiligten, den Verletztendarstellern und der Wohnungsbau Ludwigsburg GmbH, die das Gebäude zur Verfügung stellte.
Fotos: Wolfgang R. Damke, Jannes Meier-Spiering, Jörg Beyer
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