Einsatz für die THW-Jugend
Am vergangenen Samstag rückten sieben Junghelfer unterstützt von zwei aktiven Helfern nach Ossweil zu einer Einsatzübung aus. Die Aufgabe wurde bereits in der Unterkunft gestellt, vom Übungsort waren bislang nur die UMT-Koordinaten bekannt. Also musste zunächst das Ziel auf der Karte bestimmt und der Anfahrtsweg festgelegt werden. Nachdem dieses erfolgreich erledigt wurde, machten sich alle Helfer mit dem GKW1 und dem MTW auf den Weg zum Übungsort.
Dort eingetroffen erfolgte eine kurze Einweisung in die aktuelle Lage: Durch ein Erdbeben war ein Gebäude schwer beschädigt worden und es gab eine unbekannte Zahl an vermissten Personen im Gebäude. Diese galt es zu finden und schnellstmöglich zu retten.
Sofort machten sich 2 Trupps auf die Suche. Der erste Trupp begann mit der Suche in der angebauten Scheune, während der zweite Trupp ins Gebäude eindrang und dort nach Personen suchte.
Die erste Person wurde schnell auf einem Zwischenboden der Scheune in fast zehn Metern Höhe entdeckt. Jetzt galt es eine Lösung zu finden, wie diese Person möglichst schonend von dort gerettet werden konnte. Die Helfer rückten mit Leitern zum Opfer vor und retteten dieses auf den darunterliegenden Zwischenboden. Von da aus ging es dann mit dem Schleifkorb über eine schiefe Ebene weiter bis auf den Boden. Parallel dazu wurde die Scheune ausgeleuchtet, um sicher arbeiten zu können.
Zur gleichen Zeit wurde vom zweiten Trupp eine weitere Person im Keller gefunden. Diese wurde umgehend erstversorgt und betreut. Nachdem ein Teil der Helfer zum Fahrzeug zurückkehrte, um benötigtes Material zu holen, stürzte der Kellereingang ein. Somit musste schnell ein alternativer Zugang gefunden werden. Als dieser gefunden war, wurde auch hier zunächst Beleuchtungsmaterial in den Keller geschafft, um überhaupt arbeiten zu können. Die verletzte Person wurde dann mit der Bergeschleppe und einer Leiter gerettet und zum Behandlungsplatz gebracht.
Da das Treppenhaus ins 1.OG eingestürzt war, musste ein alternativer Zugang geschaffen werden. Hierfür wurde ein Deckendurchbruch vorgenommen, um in das darüber liegende Stockwerk zu gelangen. In dem nun erreichbaren Raum konnte die Tür nicht genutzt werden, daher musste in die angrenzenden Räume mit Wanddurchbrüchen vorgedrungen werden. Kaum war der erste Durchbruch fertiggestellt, stolperte den Helfern auch schon eine Person durch das Loch entgegen, die kurz darauf zusammenbrach und Blut spuckte. Die Person wurde umfassend betreut und mittels Schleifkorb durch den Deckendurchbruch gerettet.
In einem weiteren Raum wurde ein bewusstloses Kind gefunden, welches anschließend mit dem Bergetuch gerettet wurde. Im Anschluss wurden die beiden Dachgeschosse abgesucht, aber keine weiteren Personen gefunden.
Während der Mittagspause, in der wir von unserem OV-Koch verpflegt wurden, ereignete sich ein Nachbeben, bei dem ein angrenzendes Gebäude beschädigt wurde. Auch hier galt es wieder vermisste Personen zu finden und zu retten.
Die erste Person konnte schon kurz nach dem Betreten des Gebäudes auf der zum Teil eingestürzten Treppe gefunden werden. Die besondere Herausforderung bestand darin, dass die Person möglicherweise eine Wirbelsäulenverletzung erlitten hatte. Daher musste sie besonders schonend gerettet werden.
Da Teile des Treppenhauses eingestürzt waren, musste wieder ein Wanddurchbruch geschaffen werden, um in den zweiten Teil des Gebäudes vorzudringen. Im Dachgeschoss wurden zwei verwirrte Personen angetroffen, die betreut und aus dem Haus begleitet werden mussten. Parallel dazu wurden zwei weitere bewusstlose Personen gefunden und gerettet. Die besondere Herausforderung bestand darin, dass durch die wenigen verfügbaren Helfer vier Personen gleichzeitig betreut werden mussten.
Alle gestellten Aufgaben wurden erfolgreich gelöst und nach dem Verladen der Ausstattung konnte in den Ortsverband zurückverlegt werden.
Tobias H.